Wir trauern um den Tod von Guido Braun

Die FDP im Kreisverband Starnberg und im Ortsverband Gauting betrauert den Tod ihres 72 jährigen Parteimitgliedes Dr. Guido Braun. „Wir verlieren mit Dr. Braun das älteste Mitglied unserer Partei, das auf dem Gründungsparteitag der Liberalen im Mai 1946 dabei gewesen ist und keine Versammlung im Orts- oder Kreisverband verpasst hat.“, würdigt Kreisvorsitzende Britta Hundesrügge das Engagement des im Alter von 91 Jahren am vergangenen Freitag verstorbenen Stockdorfer Rechtsanwalts.

Vor zwei Jahren wurde Braun von Landesvorstand und dem Bundesvorsitzenden Christian Lindner für seine Mitgliedschaft geehrt. In seiner damaligen Rede sagte der gebürtige Franke: „Was hat mich diese Partei schon Nerven gekostet, aber es gibt keine Alternative zum Liberalismus.“ Dr. Guido Braun bezeichnete sich selbst als Linksliberalen. Er war im Marburger Bund 35 Jahre beschäftigt und hat sich vor allem in der Tarifpolitik engagiert.

Brauns wesentliche Erfolge waren:

1957 Grundsatzurteil zum Erhalt der Berufsständigen Versorgungswerke und der Befreiung von Selbständigen von der Rentenversicherungspflicht; aufgrund dieses Urteils haben sich viele Versorgungswerke gegründet. Bis heute versuchen andere Parteien die Rentenversicherungspflicht für Selbständige zu erwirken. Guido Braun hat es durch seinen juristischen Einsatz geschafft, dass dieses Vorhaben nie zum Gesetz wurde! Derzeit gibt es 89 Versorgungswerke in Deutschland

1960 führte er einen Prozess vor dem Bundesverfassungsgericht. Er stritt erfolgreich für die freie Zulassung aller Ärzte und gegen eine Quotenregelung, wie sie damals herrschte. 1992 wurde dieses Gesetz von der damaligen Bundesregierung wieder einkassiert und bis heute gibt es die Quotenregelung.

„Die visionäre Politik von Guido Braun bleibt uns ein Vorbild.“, würdigt Gautings Ortsvorsitzende Victoria Beyzer den Verstorbenen.

Guido Braun kannte noch Theodor Heuss und war auch bei Thomas Dehler, dem ersten Vorsitzenden der bayerischen FDP, zu Hause.


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